Was gefällt dir am besten bei uns?Am besten gefällt mir das Arbeiten mit den Menschen. Sei es mit unseren Klienten und deren Angehörigen, aber auch mit meinen Kolleginnen und meinen Vorgesetzten. Man baut eine gewisse Beziehung zu den Klienten und deren Familien auf, weil man ja auch teils über Jahre zu Ihnen ins Haus kommt. Mir gefällt aber auch die tägliche Herausforderung und die Möglichkeit sein gelerntes Fachwissen unter Beweis stellen zu können und sich dabei dennoch kreativ entfalten zu können und zu dürfen. Schon bei meinen Probetagen wurde ich von meiner (zu der Zeit noch zukünftigen) Kollegin Maria sehr herzlich aufgenommen und bei all unseren Klienten als neue Kollegin vorgestellt. Alle Kollegen, Maria, Frau Pilz und Frau Tahedl, sagten mir offen, und wirklich von Herzen, wie sehr sie sich auf die Zusammenarbeit mit mir freuen würden. Ich gehörte sofort zum Team, das ist nicht selbstverständlich.
Bitte erzähle uns von deinen besten Erfahrungen/Momenten, die du seit Antritt deiner Stelle bei uns erlebt hast.
Die herzliche Aufnahme bei unseren Klienten und deren Familien. Von einem Klienten gab es zu Weihnachten beispielsweise ein wunderschönes Windlicht geschenkt. Sie überreichten es mir persönlich, bei einem meiner Hausbesuche. Es hat mich sehr gefreut. Ich fühle mich dadurch in vielen Familien wie zu Hause.
Mit Klienten und deren Angehörigen durch Höhen und Tiefen und auch Trauer zu gehen. Sie dabei begleiten zu dürfen. Eine meiner ersten Klientinnen verstarb nach langer Krankheit. Ihre Tochter, welche im selben Haus wohnte, traf ich beinahe täglich an und wir tauschten uns aus, redeten aber auch über scheinbar Belangloses. Es tat ihr gut. Diesen Sommer traf ich sie bei einer Veranstaltung in Krumbach wieder. Wir haben uns unterhalten und sie hat sich nochmals dafür bedankt, dass meine Kolleginnen und ich ihre Mutter und auch sie durch diese sehr schwere Zeit begleitet haben. Bei derselben Veranstaltung habe ich auch noch andere Angehörige getroffen. Sie erkundigten sich, wie es mir in der Elternzeit geht, haben in den Kinderwagen zu meiner Tochter geschaut und sich so gefreut. Und fragten, ob und wann ich denn wieder zu ihnen komme. Sie freuen sich schon sehr darauf, mich dann wiederzusehen und haben mich auch eingeladen, sie auch einfach mal so auf einen Kaffee zu besuchen.
Diese Menschlichkeit und das Vertrauen tun der Seele einfach gut. Schon nach einem ¾ Jahr in der kath. Sozialstation kam die PDL auf mich zu, um mir neue Aufgabenbereiche anzubieten. Ich solle Beratungsgespräche durchführen und auch in die Erstellung der Pflegedokumentation eingebunden werden. Bald darauf durfte ich damit beginnen. Ich finde, das zeugt von großem Vertrauen in mich und meine Kompetenzen.
Wie viel Spaß macht dir die Pflege bei uns? Hast du genug Zeit für deine Patienten?
Die Pflege in der kath. Sozialstation macht mir sehr viel Spaß. Dadurch, dass ich in den letzten Jahren in mehreren Krankenhäusern gearbeitet habe, habe ich den direkten Vergleich. In der ambulanten Pflege hat man zwar auch viel zu tun, aber dadurch, dass man zu den Klienten nach Hause fährt, kann man sich in dieser Zeit nur auf diesen einen Patienten konzentrieren (ohne Telefongeläute, Patientenklingeln, Visite etc.). Ja, man hat die Zeit für den Menschen und seine Bedürfnisse. Die PDL rechnet nicht die Minuten vor, die man für seine Patienten mehr gebraucht hat. Bei uns steht der Patient im Vordergrund.
Wenn bei einem Patienten die geplante Zeit nicht reicht, werden die Argumente mit der PDL durchgesprochen und die Zeit wird so angepasst, dass beide Seiten zufrieden sind.
Wie zufrieden bist du mit dem Gehalt, den Zulagen und den Benefits?
Kurz und knapp: Sehr. Es gibt Weihnachtsgeld, alle Zulagen, die uns zustehen, bekommen wir. Es wird nach AVR gezahlt.
Wie ist die Stimmung im Team?
Die Stimmung ist gut. Wir sind ein gutes Team. Jüngere und Ältere profitieren voneinander, man ist füreinander da. Wir gehen regelmäßig essen, Geburtstage werden klein und groß gefeiert, es gibt auch außerhalb der Arbeit Kontakt. Jeder kann jeden anrufen, wenn es Fragen gibt. Gegenseitig erfolgt eine korrekte Übergabe. Wir sind per Du und begegnen uns alle (!) auf Augenhöhe.
Wie wird bei der Dienstplangestaltung auf deine Wünsche eingegangen?
Wünsche werden immer erfüllt, wenn es die Personalsituation zulässt. Es ist selten, dass es mal nicht klappt. Wichtig für mich ist, dass es immer versucht wird, die Wünsche zu erfüllen. Man kann sich jederzeit auf den Dienstplan verlassen. Ausfälle sind nicht planbar. Ich bin sehr zufrieden. Einspringen gehört in diesem Beruf dazu, aber es wird gut zwischen den einzelnen Pflegekräften aufgeteilt. Eine gesunde Work-Life-Balance ist möglich. Das war ein Hauptkriterium und auch der hauptsächliche Grund, weswegen ich von der stationären Pflege (mit 3 Schichten) in die ambulante Pflege gewechselt bin. Arbeitsbeginn ist um 6.00 Uhr, dafür ist man aber auch mittags pünktlich zu Hause, um sein Kind vom Kindergarten abholen zu können. Man hat auch die Möglichkeit am Wochenende zu arbeiten oder auch erst die Spätschicht zu arbeiten, welche um ca. 15.30. Uhr beginnt. Somit kann man sich gut mit dem Partner abstimmen. Und für Hobbys bleibt jede Menge Zeit zur Verfügung. Ich fühle mich zufriedener und ausgeglichener, da ich jedem gerecht werden kann.
Was schätzt du an deinen Führungskräften und deinem Arbeitgeber?
Das persönliche und gute Verhältnis. Sie haben immer ein offenes Ohr und man wird nicht „verurteilt“. Vor allem nicht dafür, dass man ein kleines Kind hat. Meine Sorgen und Nöte werden ernst genommen und vor allem gehört. Unsere PDL`s stehen voll und ganz hinter uns Pflegekräften. Beispielsweise hat unsere PDL eine zusätzliche Einmalzahlung für alle erkämpft. Das soll das Dankeschön für die Unannehmlichkeiten während der langen Coronazeit und für die Bereitschaft einzuspringen sein. Zur Geburt meiner Tochter habe ich von meinen Kolleginnen und meinen Vorgesetzten eine ganz liebe Glückwunschkarte und ein Geschenk überreicht bekommen. Sie erkundigen sich immer, wie es uns geht. Als ich meinen PDL`s sagen musste, dass ich schwanger bin, hatte ich schon ein wenig Angst vor diesem Moment. Wie würden sie reagieren bei der Personalsituation? Schließlich würde ich dann ja ab sofort ausfallen. Aber die PDL hat so menschlich und herzlich reagiert, obwohl das dienstlich ein großes Loch in unsere Planung riss. Sie hat sich ehrlich darüber gefreut und wir konnten auch offen über ihre Sorgen, was das nun für sie und das Team bedeutet, reden. Trotz aller Personalsorgen ist hier die Menschlichkeit noch nicht verloren gegangen.
Hast du das Gefühl, deine Arbeit wird wertgeschätzt?
Ja, wird sie. Ich kann dazu keine konkreten Beispiele nennen. Es sind die kleinen, täglichen Bemerkungen und Gesten. Meine PDL sagt mir immer wieder, wie zufrieden sie mit mir und meiner Arbeit ist und wie froh sie sind, mich im Team zu haben. Auch vonseiten der Klienten höre ich, dass sie sich jeden Tag auf meinen Besuch freuen.
Würdest du eine Stelle im Unternehmen deinen Freunden empfehlen?
Ja, würde ich. Und habe ich auch schon mit Erfolg. Wir sind seither eine mehr im Team.